Digitalisierung ist kein IT-Projekt – sondern eine Führungsaufgabe


Viele Digitalisierungsvorhaben scheitern – nicht an der Technik, sondern an der Perspektive.
In diesem Artikel zeige ich, warum Digitalisierung Chefsache ist – und was das konkret bedeutet. Mit einem klaren 6 Punkte Modell, das Führung ermöglicht – ganz ohne Technik-Overload. Für alle Geschäftsführer, die Digitalisierung endlich WIRKSAM anpacken wollen.
Ein befreundeter Geschäftsführer erzählte mir kürzlich von einem Meeting in seinem Unternehmen. Thema: Digitalisierung der Vertriebsprozesse. Die IT hatte sauber gearbeitet, die Systemarchitektur war durchdacht, die Plattformwahl begründet. Alles schien auf Kurs.
Doch als er in die Runde fragte: „Und was genau ändert sich dadurch für meinen Vertrieb?“, herrschte kurz Stille. Schließlich sagte sein Bereichsleiter: „Technisch gesehen viel. Aber in der Praxis… erstmal nichts Dramatisches.“
Das war für ihn der Moment, in dem etwas ins Rutschen geriet.
Und ich wusste sofort, was er meinte – denn ich habe diesen Perspektivwechsel selbst durchlaufen.
ECHTE Digitalisierung sollte nicht nur die Technik verändern. Sie verändert Geschäftsmodelle, Kundenbeziehungen, Entscheidungswege – und das ist eine Frage der Führung.
Die Perspektive entscheidet über den Erfolg
Ich selbst habe die Perspektive mehrfach gewechselt. Vom Techniker zum Geschäftsführer. Vom Lösungsanbieter zum Strategen. Und genau deshalb kann ich sagen: Es ist nicht die Technik, die scheitert – es ist oft das Denken darüber.
Gerade in mittelständischen Unternehmen beobachte ich drei Denkfehler, die uns immer wieder ausbremsen:
1. „Ich muss das nicht verstehen – ich habe dafür Leute.“
Doch wer entscheidet, ohne den Kontext zu verstehen, entscheidet oft zögerlich oder zu spät.
2. „Digitalisierung heißt: Wir brauchen neue Tools.“
In Wahrheit geht es um neue Denkweisen. Tools sind das Mittel, nicht das Ziel.
3. „Das regelt die IT.“
Falsch. Die IT setzt um – aber die Richtung und Priorität müssen von oben kommen.
Die Verantwortung beginnt oben – und das ist gut so
Bei CYBERDYNE haben wir früh verstanden: Digitalisierung ist nicht „Tech-as-a-Service“, sondern eine Führungsleistung. Unsere Kunden erwarten nicht nur funktionierende Systeme, sondern Orientierung, wie sie diese sinnvoll nutzen. Das beginnt mit Fragen wie:
- Was verändert sich für Ihre Kunden?
- Was erwartet Ihr Team an Vereinfachung – oder an Klarheit?
- Wie bleibt Ihr Geschäftsmodell anschlussfähig?
Fragen, die nicht von der IT beantwortet werden können – sondern von der Geschäftsführung gestellt werden müssen.
Sechs Führungsschritte für ECHTE Digitalisierung
Inspiriert von Werken wie Driving Digital Strategy und Digital Offroad, aber auch aus eigenem Erleben, habe ich ein Führungsmodell für Digitalisierung erarbeitet. Es besteht aus sechs Schritten, die wir in den kommenden Artikeln dieser Serie vertiefen:
1. Verstehen – warum wir wirklich digitalisieren
❯ Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Es braucht ein klares „Warum“, das über technische Modernisierung hinausgeht.
2. Zielbild entwickeln – gemeinsam und verständlich
❯ Keine Vision im Elfenbeinturm. Sondern ein einfaches, tragfähiges Bild, das Kunden, Teams und Prozesse integriert.
3. Verantwortung verteilen – aber mit Führung
❯ Steuerung ist Chefsache – auch wenn Umsetzung delegiert wird. Ohne Governance verliert man die Richtung.
4. Prototypen, Feedback, Iteration
❯ Digitalisierung braucht Bewegung, nicht Perfektion. Schnelle Tests sind oft besser als große Würfe.
5. Erfolg messbar machen
❯ Digitalisierung ist nur erfolgreich, wenn Wirkung sichtbar wird – in Zeit, Kosten, Qualität oder Zufriedenheit.
6. Kultur fördern – nicht erzwingen
❯ Transformation gelingt nur, wenn die Menschen mitgehen – und sich ernst genommen fühlen.
Dieser Artikel ist die Brücke zur Umsetzung
Mit den ersten beiden Artikeln dieser Serie haben wir Denkbarrieren gelöst:
- Die IT-Lücke im Kopf des Geschäftsführers zeigte, warum IT nicht „irgendwo unten“ passiert – sondern oben beginnt.
- Wie Sie IT-Probleme erkennen, ohne Techniker zu sein machte klar, dass man als GF mit klarem Blick führen kann – auch ohne Fachchinesisch.
Wir wechseln jetzt die Perspektive: Vom Beobachter zum aktiven Gestalter. Von der Problemerkennung zur strategischen Führung.
In den kommenden Wochen nehme ich Sie mit – zu den konkreten Hebeln erfolgreicher Digitalisierung: Daten, Prozesse, Automatisierung, Projektführung und mehr.
Nicht technisch. Sondern unternehmerisch.
Nicht im Silo. Sondern ganzheitlich.
Nicht beliebig. Sondern wirkungsvoll.
Warum Sie dranbleiben sollten
Die Digitalisierung Ihres Unternehmens ist zu wichtig, um sie zu delegieren – und zu komplex, um sie allein zu stemmen. In dieser Serie erhalten Sie die Orientierung, die Sie als Geschäftsführer brauchen, um Klarheit zu schaffen, Entscheidungen zu treffen und Wirkung zu erzeugen.
Das ist Führungsarbeit.
Das ist Ihre Aufgabe.
Und ich verspreche Ihnen: Sie können das.